Vielleicht lernen Sie ja mich so am besten kennen:
Vor einigen Jahren machte ich eine schamanische Ausbildung und wie die meisten Menschen wissen, hat Schamanismus ja irgendwas mit Trommeln, Räucherwerk, Krafttieren, Totems und seltsamen und geheimnisvollen Ritualen zu tun.
Nun, wenn sie wissen wollen, mit wem Sie es hier zu tun haben, vielleicht interessiert Sie mein Verbündeter?
Er hat eine Menge mit mir gemeinsam.
Der Reiher gehört nicht zu den Tieren, die mir beim schamanischen Reisen begegnen. Er ist aber mein Begleiter. Ich sehe ihn fast täglich denn er lebt in meinem direkten Umfeld. Ich mag ihn sehr.
Er ist ein großer, ein stattlicher Vogel voller Würde. In meinem nächsten Leben will ich ein Reiher sein. Wenn ich denn da überhaupt mitreden kann....
Würde ich ihn auf einer Reise treffen, ich hätte viele Fragen an ihn. Wie werde ich geduldiger mit mir oder mit anderen wäre eine Frage.
Und wie ist es, fast den ganzen Tag nasse Füße zu haben? Wie groß sind die Fische, die man in einem Rutsch herunter bekommt, so als Reiher?
Nahrung ist schließlich wichtig aber ob Schlingen so gesund ist?
Ich würde ihn fragen wie es ist so hoch am Himmel. Friedlich segeln muss sehr schön sein. Und was man da alles sieht. Eine Veränderung der Perspektive ist immer gut.
Ich übe mich immer noch in Geduld, keine leichte Übung übrigens. Da kann der Reiher ein guter Lehrmeister sein. Er ist auch ein guter Lehrmeister in Bezug auf das Alleinsein.
Nicht Einsamkeit meine ich, sondern dieses köstliche Gefühl, mit sich allein zu sein, bei sich, in sich. Der Reiher ist mir sehr nah.
Ruhig, der Stille lauschend, den eigenen Gedanken nachspüren. Meinetwegen auch mit nassen Füßen. Manchmal muss man halt Opfer bringen, nur das mit dem Fisch am Stück...?
Herzlichst!
Anna